Vom Tennistraining ins Match übertragen
Wie übertrage ich das Gelernte im Training erfolgreich ins Match?
Vom Tennistraining ins Match übertragen
Manche Tennisspieler sind sogenannte Trainingsweltmeister. Sie treffen fast jeden Ball beim Training und gewinnen einen Punkt nach dem Anderen. Man denkt bereits, den nächsten Boris Becker gesehen zu haben, aber dann sieht man sie in einem richtigen Match. Die Leichtigkeit ist vollkommen verflogen und sie verlieren das Match sang und klanglos.
Nachfolgend zeigen wir euch, welche 5 Hürden ihr meistern müsst, um das Gelernte erfolgreich ins Match zu transferieren und den Ruf des Trainingsweltmeisters los zu werden – viel Spaß beim Lesen.
1. Stress und Nervosität
Viele Tennisspieler haben mit dem eigenen Stresslevel und Nervosität vor einem Tennismatch zu kämpfen. Häufig ist es insbesondere bei Gegnern, die ein wenig schwächer sind als man selbst, die man aber im Normalfall mit dem eigenen Tennisspiel im Schach halten kann.
Bei solchen Spielen hat man wenig zu gewinnen, außer es geht um Leistungsklassenpunkte, sondern kann eigentlich nur verlieren. Alle Zuschauer erwarten einen Sieg, aber das Spiel muss auch erst mal gespielt werden und so schlecht sind die Gegner meistens auch nicht.
Daher werden Tennisanfänger häufig unruhig und nervös, lassen sich bei Kleinigkeiten bereits aus dem Konzept kriegen. Das merken auch die Gegner relativ schnell und provozieren teilweise diese Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Tennisbälle beim Zurückgeben für einen Aufschlag nicht immer direkt zum Gegner zurück zu spielen, sondern in die Ecken zu spielen.
Es ist entscheidend sich nicht aus der Ruhe zu bringen und die Favoritenrolle innerlich zur Seite zu schieben und zu verdeutlichen, dass jedes Tennismatch bei 0:0 beginnt und zunächst einmal gespielt werden muss. Lasst euch auf keinen Fall provozieren und zeigt euren inneren Stress und Nervosität nicht äußerlich.
2. Mangelnde Konzentration
Während eines Tennismatch kann es schwierig sein die eigene Konzentration hochzuhalten. Die Gedanken schweifen ab und sind womöglich schon bei einer warmen Dusche, man verliert den Faden und womöglich das Spiel.
Im Tennis entscheidenden oft Kleinigkeiten bzw. wenige Minuten, z.B. bei einem Break, über Sieg oder Niederlage. Im Nachgang an ein verlorenes Spiel ist man häufig schlauer, hätte ich mal so oder so gespielt, dann hätte ich ganz locker gewonnen. Aber dazu ist es nach dem Spiel natürlich zu spät.
Fokussiert euch daher immer auf den nächsten Punkt und auf nichts anderes. Während des Matches habt ihr die einzige Möglichkeit das Spiel zu gestalten, danach ist es zu spät.
Merkt ihr, dass eure Konzentration nachlässt, trinkt in der nächsten Pause nochmal etwas oder nimmt einen kleinen Snack zu euch. Ihr könnt natürlich auch nochmal eine kurze Toilettenpause einlegen, um euch wieder zu sammeln und mit voller Konzentration das Match fortzuführen.
3. Mangelnde Übung
Ein hervorragendes Training ist natürlich entscheidend, um sich weiter zu entwickeln und das eigene Spiel zu verbessern.
Am Meisten lernt man hingegen, wenn man das Gelernte im Match umsetzt. Daher sollte man vor der Saison möglichst viele ernsthafte Trainingsspiele machen. Das heißt, die Situation sollte die eines echten Punktspiel, wie zum Beispiel einem Medenspiel ähneln, ohne viel Reden mit dem Gegner.
Je häufiger ihr euch dem Wettkampf stellt, desto mehr wird dies ganz natürlich für euch. Ganz weg wird eine leichte Nervosität vermutlich nie gehen, und das ist gut so, denn so schüttet ihr nochmal Dopamin aus.
Nehmt daher jede Möglichkeit zum Match spielen wahr und trainiert die potenziellen Spielsituationen so häufig wie möglich.
4. Unterschiedliche Spielbedingungen
Wenn es im Match nicht so gut läuft, dann wird die Schuld für die eigene Unfähigkeit meistens bei Anderen gesucht. So wird schnell der Tennisplatz, die ungünstigen Lichtverhältnisse von der Sonne, die komisch schauenden Zuschauer oder der Tennisball als schuldig ausgemacht.
Das ist natürlich nur der Versuch des Findens einer Erklärung für die eigene Unfähigkeit in diesem Moment. Der Gegner hat schließlich mit genau den gleichen Spielbedingungen zu kämpfen.
Natürlich kann für den ein oder anderen Spieler eventuell mal ein kleiner Heimvorteil entstehen, weil sie oder er unter diesen Spielbedingungen schon häufiger auf dem hauseigenen Tennisplatz gespielt hat, aber dies ändert am Endergebnis relativ wenig. Es stehen sich zwei Tennisspieler gegenüber, die ein Tennismatch gewinnen möchten. Am Ende gibt es einen Gewinner und einen Verlierer.
Passe dich daher möglichst schnell den gegebenen Spielbedingungen an und rege dich auf gar keinen Fall über diese auf. Deinem Gegner geht es womöglich genauso. Konzentriere dich lieber auf den nächsten Punkt.
5. Mangelndes Selbstvertrauen
Tennis wird häufig, wenn nicht fast immer, auch im Kopf entschieden. Und der Kopf weiß, wie häufig du in den letzten Tennisspielen als Sieger oder Verlierer den Tennisplatz verlassen hast.
Erinnere dich daher möglichst schnell an ein positives Erlebnis auf dem Tennisplatz und bringe dich anhand positiver Gedanken wieder auf die Siegerstraße. Wenn du selbst nicht an den eigenen Sieg glaubst, wird es auch kein anderer für dich machen. Im Kopf musst du dich als Sieger visualisieren und alles dran setzen es auf dem Platz auch wirklich umzusetzen. Denn wer nicht kämpft, der hat bereits verloren.
6. Zusammenfassung und Fazit
Um das Gelernte erfolgreich ins Tennismatch zu übertragen darf man sich nicht aus dem eigenen Konzept bringen lassen. Dies ist bei Stress und Nervosität, mangelnder Konzentration, mangelnder Übung, unterschiedlichen Spielbedingungen oder mangelndem Selbstvertrauen allerdings schnell möglich, da es eine einfache Ausrede ist.
Fokussiere dich voll und ganz auf das Tennismatch. Die Bedingungen sind für beide Spieler gleich und jedes Spiel beginnt bei 0:0. Gib alles, um den Tennisplatz als Sieger zu verlassen.
Wir drücken euch die Daumen und wünschen euch vor allem viel Spaß, aber auch den nächsten Sieg auf dem Tennisplatz.